[Review] ASRock B85M-HDS & Intel Celeron G1820 (Haswell)

  • Hallo,


    ich will versuchen, ähnlich wie fnu etwas zu schreiben über eine möglicherweise interessante Hardwareplattform für einen 2014er-VDR. Fnu hatte in der letzten Zeit folgende interessanten Reviews gepostet:


    Ich möchte in diesem Thread nach und nach Informationen präsentieren zu der Kombination aus Mainboard ASRock B85M-HDS und CPU Intel Celeron G1820 (Haswell). Wenn jemand von Euch das gleiche Mainboard einsetzt, könnt Ihr ja gern auch hier Eure Erfahrungen posten.


    Dieses Posting wird mit der Zeit ergänzt, immer wenn ich Zeit finde und neue Erkenntnisse habe. Ich habe die Hardware erst seit ein paar Tagen. Das Review ist noch nicht abgeschlossen.


    Zielsetzung


    Es soll zunächst ein möglichst stromsparender VDR vom Typ "Receiver" gebaut werden, also ein VDR sowohl mit Video-Ausgabe über HDMI als auch Sat-Doppeltuner. Dabei soll geprüft werden, wie gut sich das Mainboard ASRock B85M-HDS eignet für einen stromsparenden VDR. Gemessen wird der Stromverbrauch mit einem günstigen Gerät TCM 248735 (Tchibo)., also alle Angaben ohne Gewähr. Das Gerät soll aber nicht schlecht sein: http://www.heise.de/video/artikel/Irrlichter-1508129.html


    Da die Eignung der Hardware für den Typ "Receiver" aber erst nach dem Review/Test geklärt ist, ist es möglich, dass sich die Hardware im Endeffekt vielleicht eher für den Typ "VDR-Client" oder "VDR-Server" eignet. Das wird sich herausstellen. In Zeiten von kleinen Formfaktoren von Raspberry Pi, ARM-Boxen, Intel Nuc usw. haben klassische Formfaktoren es schwer. Die Frage ist, ob die Haswell-Plattform attraktiv genug bleibt für den Bau von VDRs im Jahr 2014.


    Wie soll die Videoausgabe realisiert werden? Hier stehen grundsätzlich Nvidia-VDPAU über gesteckte Nvidia-Karte zur Auswahl oder Intel-VA-API über die in der CPU integrierte Grafik. Beides soll getestet werden, von der Bildqualität her und auch vom Stromverbrauch beider Lösungen.


    Verwendete Hardware


    Gründe für das Mainboard ASRock B85M-HDS (µATX)

    • Günstiger Haswell-Einstieg: Mit einem Preis von ca. 45 Euro liegt das B85M-HDS nur 10 Euro über dem Preis des günstigsten erhältlichen Haswell-Boards überhaupt und auch nur ein paar Euro über dem günstigen "Cheaptrick"-Mainboard, welches fnu in seinem Review eingesetzt hat (Link zum Review siehe oben).
    • Sparsamkeit: Das Mainboard war mir aufgefallen, weil es im Hardwareluxx-Forum als sehr sparsames Mainboard präsentiert wird: User Chres berichtet dort, dass er via Undervolting den Verbrauch unter Windows gut drücken konnte. (Das kleinere ASRock B85M-ITX wird dort auch als sehr sparsam dargestellt, ist aber MiniITX und hat deshalb nur 1x PCIe 3.0 x16. Das reichte mir nicht, aber für einen reinen VDR-Client würde es wohl ganz gut dastehen, ist aber etwa 20 Euro teurer als das HDS.)
    • Pro4-Variante war im c't-Test: Im c't-Artikel "Leistung ohne Reue: Mainboards für Intels Haswell-Prozessoren" (Heft 16/2013, S. 142) wurde das verwandte Mainboard Asrock B85M Pro4 als besonders sparsam im Stromverbrauch herausgestellt (das war allerdings zeitlich vor der Krönung des Intel DH87RL). Einige Kollegen hier im Portal haben dieses Pro4-Mainboard auch schon im VDR-Portal diskutiert. Da das Pro4 mehr Features aufgelötet hat (die ich nicht brauche), war meine Hoffnung, dass die HDS-Variante eventuell noch einen Deut freundlicher ist im Energieverbrauch. Die einzige Angabe zum Energieverbrauch eines Pro4-VDRs habe ich hier gefunden: 47 Watt.
    • Per IR-Fernbedienung einschaltbar: Asrock-Boards haben oft einen CIR-Header (bei Haswell im Einzelfall genau prüfen!), mit dem man einen IR-Empfänger anbinden kann, der den Rechner auch einschalten kann. Wie das konkret laufen kann, hat ofenheizer hier erklärt.
    • CPU-Aufrüstbarkeit bei Haswell-Plattform: Das von fnu getestete sehr attraktive Baytrail-Mainboard ASRock Q1900M mit aufgelöteter CPU hat seinen Reiz, aber der Aufpreis zur hier vorgestellten Haswell-Kombi (Board+CPU) ist mit weniger als 20 EUR nicht extrem groß. Dafür erhält man ein Haswell-Mainboard, welches zwar im idle wahrscheinlich mehr Energie verbraucht als die Baytrail-Lösung. Man kann es im Haushalt aber auch mal für Aufgaben einsetzen, wo mehr Performance gefragt ist: Der Haswell-Celeron ist performanter als der Baytrail-Atom und ein späterer CPU-Tausch wäre auch denkbar, um die Leistung erheblich zu erhöhen. (Falls mir dieses Mainboard nach meinem Review nicht als VDR-Basis gefällt, wollte ich es ggf. als Xenserver-Plattform nutzen mit einem Core i5.)

    Low-Budget-Alternative: Wer sich für den Haswell B85-Chipsatz interessiert, aber das Asrock-Board zu teuer findet, kann sich mal das derzeit acht Euro billigere MSI B85M-P33 anschauen und für uns reviewen. Das Board hat aber selbst keinen HDMI-Ausgang, ist also ausnahmslos nur für Nvidia-VDPAU-Gläubige geeignet! Es hat leider auch keinen CIR-Header. Ein Review zu diesem MSI-Board gibt es bei Phoronix.


    Anmerkung: Achtung, das Board hat keinen S/PDIF-Ausgang!


    Die Komponenten (Die Links führen zur geizhals-Preissuchmaschine)

    Als Netzteil und RAM sind momentan folgende Produkte im Einsatz (das kann sich mit der Zeit ändern, die sind nicht speziell für diesen Haswell-VDR angeschafft worden):


    Pläne für zusätzliche Hardware
    Was kommt später noch zusätzlich rein an Hardware (... und wird den Stromverbrauch in die Höhe treiben)?

    • Eine zusätzliche Festplatte als Medienplatte
    • Lüfter: Ich wollte zusätzliche Lüfter ins Gehäuse setzen, aber gestern Abend lief das System geschlossen auf dem Schreibtisch und die Temperaturen blieben niedrig, obwohl nur das Netzteil und die CPU einen Lüfter haben. GPU-Temperatur blieb unter 50° und CPU-Temperatur blieb zwischen 30° und 40. Evtl. reicht ein zusätzlicher Gehäuse-Lüfter aus, aber man muss das auch noch im TV-Schrank genau beobachten, weil da das Gehäuse nicht so gut umlüftet wird wie auf dem Schreibtisch.
    • Ein IR-Empfänger für den CIR-Header

    Ausgangspunkt: Stromverbrauch ohne Tuning


    OS: trusty-yavdr (basierend auf Ubuntu 14.04, Kernel 3.13)
    Konfig: VDR 2.1.6, softhddevice, skin nOpacity ( Nvidia VDPAU @ Nvidia Treiber 331.38 mit De-Interlacing temporal_spatial für SD und HD)
    Tuning: Keinerlei Tuning über Powertop oder Kernelparameter, also nur Package State C2. (Hier bleiben wichtige Stromsparfunktionen ungenutzt.)
    Aktive Hardware im Gehäuse: Mainboard+CPU+RAM+PSU+SSD+Nvidia-GPU (es fehlt: DVB-S2-Karte, optisches Laufwerk)


    Verbrauch bei Live-TV-Betrieb [SD, HD@720p, HD@1080i] über vdr-streamdev-client ohne eigene DVB-Hardware:

    • bei aktivem softhddevice (attached): 28-32 Watt
    • bei inaktivem softhddevice (detached): 27 Watt

    (FullHD-Monitor war jeweils angeschaltet und über HDMI angebunden.)


    Stecke ich die DVB-S2-Sat-Dualtunerkarte Cine S2 V 5.5 hinzu (ohne angeschlossene Kabel), erhöht sich der oben genannte Verbrauch um 4-5 Watt. Mit Sat-Kabeln muss ich es noch testen in den nächsten Tagen.
    Den Stromverbrauch kann man sicherlich noch weiter beeinflussen, soweit bin ich noch nicht gekommen. Habe nur mal 10 Minuten im UEFI-BIOS ein paar Stromspar-Einstellungen aktiviert. Undervolting ist ja theoretisch auch noch denkbar, siehe oben.


    Tuning-Möglichkeiten für Ubuntu mit Powertop, BIOS, Treibern und Kernelparametern
    Ein geringer Stromverbrauch im idle-Betrieb hängt stark vom Erreichen von bestimmten Haswell Core und Package C-States ab. Die CPU erreicht meist Core C-State C6 (C7 ist mit Celeron nicht möglich), laut Doku sollte dann auch das Erreichen von maximal Package C-State C6 möglich sein.


    Beim Erreichen von höheren Package C-States sieht es folgendermaßen aus: Es existieren laut Intel folgende Package C-States: "C0, C1/C1E, C3, C6, and C7 (on some SKUs)" Quelle: Intel-Doku. Das Tool Powertop 2.5 benennt aber nur C2, C3, C6 und C7. Mit einer Default-Installation von Ubuntu 14.04 wird bei mir nur Package-C-State C2 erreicht. Durch ein paar einfache Stromspar-Optimierungen über powertop und das Setzen von pcie_aspm=force wird Package-C-State C3 erreicht (was subjektiv eine Einsparung von 1-2 Watt bedeutet). Nach Austausch des aktiven Netzwerktreibers (r8169 wird durch Installation von r8168-dkms inaktiv) kann ich Package C-State C6 erreichen, was subjektiv eine Einsparung von 5-7 Watt im idle bedeuten kann, wenn gleichzeitig auch der Bildschirm via DPMS aus ist. C6 ist jedoch auf meinem System bisher nur dann erreichbar, wenn keine PCIe-Karten in den PCIe-Slots des Mainboards stecken und wenn das System ansonsten auch nicht ausgelastet ist (einen Film schauen in XBMC über die integrierte Intel-GPU belastet das System, so dass C6 während dieser Zeit nicht aktiv wird). Ist eine Nvidia-GPU oder eine DVB-S2-Sat-Karte (oder beide) eingesteckt, wird nur noch C-State C3 erreicht. Diese Erkenntnis ist etwas ernüchternd, da damit das Stromsparpotential im VDR-Betrieb nicht ausgereizt werden kann.


    Meine bisherigenTuning-Versuche (in diesem Thread dokumentiert) beinhalteten folgende Veränderungen am Stock-Ubuntu:


    * Im BIOS habe ich alle Stromspareinstellungen gesetzt. [Bei Gelegenheit gehe ich hier mehr ins Detail.]
    * Powertop: Alle bad's auf good. (außer USB-Maus und USB-Tastatur, ist sonst nervig, weil dauernd beide Geräte ausgeschaltet werden).
    * Parameter für Kernelmodule setzen: pcie_aspm=force in die Grub-Konfiguration aufzunehmen. Einige i915-Parameter sind noch interessant
    * Netzwerktreiber wechseln durch Installation von r8168-dkms in Version 8.038.00-1
    * Intel-P-State-Treiber aktivieren und auf Governor "powersave" stellen.


    Hier finden sich erstmal allgemeine Ubuntu-Tipps zum Power-Saving.


    Ich kopiere hier mal rein, was Powertop anbietet. Es erscheint mir sinnvoll, alles zu aktivieren außer: das Deaktivieren von WOL, der USB-Tastatur und der USB-Maus.



    Wenn die Cine S2 5.5 DVB-S2-Karte im PCIe x1 Slot steckt, bietet Powertop noch zwei Optionen für diese Karte an:


    Idle-Verbrauch nach Tuning


    Verbrauch im asketischen System
    asketisch = so wenig aktive Hardware wie möglich
    Hardware im System: PSU + Mainboard + CPU + boxed Lüfter + RAM + SSD + optisches Laufwerk (keine PCIe-Karten, keine DVB-Tuner)
    Netzwerkkabel steckt, Display über HDMI angebunden, USB-Maus und Tastatur


    Idle-Verbrauch unter Windows 8.1 (Auflösung 1920x1080)
    Lässt man Windows 8.1 einige Zeit in Ruhe, pendelt sich der Stromverbrauch im idle bei um die 17 Watt ein. Dabei wird Onboard-Grafik genutzt, es sind keine PCIe-Karten gesteckt, und es sind einige für's Stromsparen nötige Treiber installiert.
    Schaltet sich dann das Display ab nach einigen Minuten, geht der Stromverbrauch nochmal um ein Watt runter.


    Idle-Verbrauch unter Ubuntu 14.04 (und 14.10 alpha)
    Um das Ergebnis vorwegzunehmen: Nach all meinen bisherigen Tuning-Versuchen (unten beschrieben) komme ich unter Ubuntu bei einer Auflösung von 1920x1080 (FullHD) nicht unter einen idle-Verbrauch von 21 Watt bei aktiver integrierter Intel-GPU und ohne PCIe-Karten. Schaltet sich das Bild über DPMS ab, geht der Verbrauch runter auf 14/15 Watt. Diese Ergebnisse lassen sich nur erzielen, wenn keine PCIe-Karten gesteckt sind. Diese Ergebnisse gelten sowohl für das normale Ubuntu mit Unity-Desktop als auch für trusty-yavdr mit openbox. Der idle-Verbrauch ist nur bei ruhendem Desktop zu erreichen (ohne Video-Playback), unter trusty-yavdr also, wenn softhddevice detached ist. Ich habe Ubuntu 14.04 mit Kernel 3.13 und Ubuntu 14.10 (alpha-Status) mit Kernel 3.16 getestet. Der neuere Kernel brachte keine spürbaren Verbesserungen, trotz neuer Stromspar-Features im neueren Kernel.


    Unter 21 Watt bei aktivem Bild (ruhender Desktop) komme ich nur, wenn ich die Bildauflösung reduziere (genaue Angaben weiter unten im Thread - bei 1280x720 (HDReady) bin ich bei 17 Watt). Die aktive Bildwiederholfrequenz hat auch Einfluss auf den Stromverbrauch: FullHD bei 50Hz spart bei mir ein Watt gegenüber 60 Hz.


    Verbrauch im System mit DVB-Tunern
    OS: trusty-yavdr (Ubuntu) (Verbrauch nicht unter Windows getestet, aber C6 wird bei gesteckten PCIe-Karten unter Windows 8.1 auch nicht erreicht)
    Wenn DVB-Hardware angeschlossen ist, ist das System so belastet, dass es nicht mehr im Package-State-C6 herumdümpelt. Diese Aussage muss man noch präzisieren:
    Bei Nutzung von USB-Tunern kann ich noch den C6 erreichen, solange der VDR-Daemon inaktiv ist bzw. er die Tuner nicht einbindet. (Detachen der Tuner über dynamite ungetestet)
    Bei Nutzung meiner PCIe-Express-Karte ist der C6 gar nicht erreichbar (solange die Karte im System steckt).


    Dadurch ist der Verbrauch mit angeschlossenen DVB-Tunern deutlich höher als die eben genannten Werte. Bei abgeschalteter Videoausgabe kommt man mit Glück knapp unter 30 Watt Verbrauch.


    Gruß
    hepi

  • Kannst du das Gerät evtl. genau benennen?


    Das Gerät ist TCM 248735 (Tchibo). Das ist hier im Video mit dabei ganz links mit den roten Tasten: http://www.heise.de/video/artikel/Irrlichter-1508129.html


    Das H81 wolltest du wegen USB3.0 nicht? Oder weil es keinen Stromverbrauchtest dazu gab?
    http://geizhals.de/?cmp=992281&cmp=953888


    Das ist mir jetzt zu anstrengend zu begründen, warum ich ein anderes Mainboard nicht wollte. :) Es gibt doch das Review von fnu zu dem H81-Mainboard, also warum soll ich es nochmal reviewen, wenn fnu das eh besser kann? ;)


    Viele Grüße
    hepi


    P.S.: Ich habe mal powertop gestartet und alle "BAD"s auf "GOOD" gestellt. Damit spare ich 1 Watt, bei dettachtem softhddevice spare ich 2 Watt. Fürs Tweaken und optimieren brauche ich aber noch mehr Zeit, da bin ich kein Experte.

  • Ich weiß dass es damals relativ zeitnah 2 Tchibo Geräte gab, das erste war sehr ungenau, das zweite viel besser. Welches du hast, weist du wohl nicht?!


    Ich dachte da gab es einen einfachen Grund für, sorry wenn es zu anstrengend ist.

  • wenn fnu das eh besser kann? ;)

    Ach was, den Anspruch habe ich doch gar nicht, wie Du mache ich das nach besten Wissen und Gewissen. Andere reden nur, stellen einfach mal was in den Raum oder geben ebenso unbelegte Ansichten Dritter zum Besten ... 8o


    Bin ja mal gespannt ob Du auf bessere Verbrauchswerte kommst. Ich habe hier vergleichbare SNB Hardware (H61/G540) liegen, die unter gleichen Umständen 30% sparsamer ist als die H81/G1820 Kombi, ohne das ich irgendwas fummeln muß ... bin inzwischen ein wenig ratlos ...


    Regards
    fnu

    HowTo: APT pinning

  • Neue Erkenntnisse / Gedanken:
    * Abschalten eines CPU-Kerns im BIOS bringt keine Einsparung im Energieverbrauch (war nur mal neugierig).
    * WOL funktioniert bisher noch nicht.
    * Das Summen, was ich zunächst dem Netzteillüfter unterschieben wollte, stammt in Wirklichkeit vom Boxed-Lüfter, wenn dieser hochdreht. Habe nun mal die Lüfter-Strategie angepasst. Wahrscheinlich muss der Boxed-Lüfter irgendwann doch mal weichen.
    * Vergleichswert: Das Asrock B85M Pro4 verbraucht beim Portal-Kollegen 47 Watt (Link auch im Eingangsposting ergänzt): [gelöst] Asrock B85M-Pro4 und Wake on LAN
    * Da befinde ich mich bei 30 Watt + 5 Watt für DVB-Karte noch drunter, habe aber auch weder optisches LW noch 2. HDD drin momentan.
    * Da ich keine Gehäuse-Lüfter verbauen muss bisher, weil das System von allein so "kühl" bleibt, ziehen diese somit auch keinen zusätzlichen Strom. (Sicherlich gilt dies nicht genauso für Mini-ITX Boards in Mini-Gehäusen, wenn die Lüftungssituation beengter ist.) Naja, im Endeffekt wäre ein Gehäuselüfter in der Nähe der PCIe-Karten schon nicht verkehrt.
    * Intel Baytrail @ Asrock Q1900M wirkt schon sehr attraktiv: Laut fnu mit DVB-Karte nur 30 W und gleichzeitig ca. 20 Euro billiger...


    Powertop:


    * Laut powertop wird bei mir für die CPU schon überwiegend C6 genutzt für beide CPU-Cores (C7 soll ja für Celerons nicht gehen, war das Gerücht?)
    * Laut powertop bin ich aber beim Package C-State nur bei C2 (selten C3). Hier muss ich noch Googeln, ob da was zu reißen ist: http://www.hardwareluxx.de/com…12973-3.html#post22062001


    PowerTOP 2.5 Idle stats:

    Code
    Package   |             Core    |            CPU 0                    |                     | C0 active   2.3%                    |                     | POLL        0.0%    0.0 ms                    |                     | C1E-HSW     0.0%    0.0 msC2 (pc2)   69.5%    |                     |C3 (pc3)   14.1%    | C3 (cc3)    0.0%    | C3-HSW      0.0%    0.0 msC6 (pc6)    0.0%    | C6 (cc6)   89.3%    | C6-HSW     92.6%    1.4 msC7 (pc7)    0.0%    | C7 (cc7)    0.0%    |                    |             Core    |            CPU 1                    |                     | C0 active   2.0%                    |                     | POLL        0.0%    0.0 ms                    |                     | C1E-HSW     0.0%    0.2 ms                    |                     |                    | C3 (cc3)    0.1%    | C3-HSW      0.1%    0.3 ms                    | C6 (cc6)   90.4%    | C6-HSW     93.4%    1.6 ms                    | C7 (cc7)    0.0%    |


    Nach ein paar BIOS-Änderungen bin ich nun viel häufiger im PC3. Viel spart PC3 aber nicht ein (ca. 1 W?), PC6 soll mehr bringen. (Unten ist die integrierte GPU auch aktiv geschaltet, aber sinnfrei.)

    Code
    Package   |             Core    |            CPU 0                    |                     | C0 active   2.8%                    |                     | POLL        0.0%    0.0 ms                    |                     | C1E-HSW     0.0%    0.0 msC2 (pc2)    4.5%    |                     |C3 (pc3)   75.1%    | C3 (cc3)    0.0%    | C3-HSW      0.0%    0.0 msC6 (pc6)    0.0%    | C6 (cc6)   87.7%    | C6-HSW     90.9%    1.4 msC7 (pc7)    0.0%    | C7 (cc7)    0.0%    |                    |             Core    |            CPU 1                    |                     | C0 active   3.3%                    |                     | POLL        0.0%    0.0 ms                    |                     | C1E-HSW     0.1%    0.5 ms                    |                     |                    | C3 (cc3)    0.1%    | C3-HSW      0.1%    0.4 ms                    | C6 (cc6)   86.2%    | C6-HSW     89.2%    1.5 ms                    | C7 (cc7)    0.0%    |                    |             GPU     |                    |                     |                    | Powered On  0.0%    |                    | RC6       100.0%    |                    | RC6p        0.0%    |                    | RC6pp       0.0%    |                    |                     |                    |                     |


    PC6 soll wohl nur erreicht werden, wenn das Display im Standby ist oder man das HDMI-Kabel zieht. Und es soll möglichst keine steckbare GPU im Rechner sein. Na toll...


    Gruß
    hepi

  • fnu hat ja die 30W mit Pico getestet und nicht mit ATX NT, oder?


    Nein, ich habe kein Pico. Siehe Eingangsposting.
    EDIT: fnu hat wohl mitPico getestet. Ich nicht. Aber das ist ja keine Frage für diesen Thread, sondern für fnus Thread. Ich kann ja nicht für fnu antworten.


    Gruß
    hepi

  • Außerdem ist dein Messgerät evtl. auch nicht genau, somit lassen sich die Werte dann eh nicht mehr vergleichen.


    Um mein Messgerät mache ich mir erst dann Sorgen, wenn hier im Thread jemand mit vergleichbarem Mainboard unter Linux viel niedrigere Werte postet. Ich kann ja auch noch Windows 7/8 installieren, um zu sehen, ob ich da auf vergleichbare Werte komme wie die Leute in anderen Foren. Damit kann ich ja auch prüfen, ob mein Messgerät Plausibles anzeigt. Wenn der Rechner ausgeschaltet ist, zeigt das Messgerät ein Watt an. Das klingt für mich erstmal plausibel. Mit dem Messgerät habe ich schon andere PCs gemessen und habe das Angezeigte bisher für plausibel gehalten. (Natürlich würde ich mich sogar freuen, wenn mein jetziges Messgerät 20 Watt zuviel anzeigt... :D )


    Gruß
    hepi

  • fnu hat ja die 30W mit Pico getestet und nicht mit ATX NT, oder?

    Ja, ich habe mit einem PicoPSU getestet, aber das macht im schlimmsten Fall max. 3W gegenüber einem aktuellen, effizienten ATX Netzteil aus, in der Regel ist das eher weniger. Das setzt man ein wenn man wirklich gute 21W mit normalen Mittel erreicht hat und eben unter 20W kommen möchte ... :)


    Aktuell liegt ein "Xilence XP200.SFX" (200W, 80+) auf der Bench, da kann ich kaum ein Unterschied feststellen bzw. geht der in der Meßgenauigkeit des KD302 unter. Überraschend, das Netzteil hat keine Probleme mit niedrigen Strömen des Haswell Mainboards beim Ausschalten, hab sogar DeepStandby aktiviert gehabt.


    Regards
    fnu

    HowTo: APT pinning

  • Mein nächstes Ziel in meinem Review ist es, den gemessenen Stromverbrauch meines Setups zu reduzieren. An dem Netzteil oder RAM will ich aber momentan gar nix ändern, sondern möchte versuchen, es rein durch Konfiguration zu erreichen (BIOS-Settings ohne Undervolting und Linux-Config). Es hört sich so an, als wenn das Erreichen von Package C-State C6 eine deutliche Stromersparnis bringen würde. Deshalb will ich herausfinden, wie ich diesen Modus erreichen kann. Liest man im hardwareluxx.de-Forum, so kann bestimmte Hardware diesen Modus verhindern. Die Konsequenz für mich ist: DVB-S2-Karte und Nvidia-Karte fliegen für's Erste raus aus dem Setup, um zu klären, ob ich ohne die Karten den Package C6 leichter erreichen kann.


    XBMC mit VA-API


    Ohne Nvidia-Karte stellt sich die Frage, wie ich dann noch Praxistests machen kann mit abgespielten VDR-Aufzeichnungen oder Live-TV. Hier habe ich die aktuelle Diskussion im XBMC-Forum zu "Linux - vaapi-sse4: Deinterlacing Testing" mal praktisch umgesetzt und die Nvidia-Treiber deinstalliert und ein experimentelles XBMC von wsnipex installiert. Zusätzlich habe ich noch das oibaf-PPA mit aktuellen Intel-Treiber/Mesa-Paketen eingebunden. Derzeit kann ich über die Onboard-GPU über XBMC mit xvdr Aufzeichnungen von meinem Produktiv-VDR abspielen mit ff-h264-vaapi. Softhddevice habe ich momentan noch nicht zum Laufen bekommen mit Intel-VAAPI (das ist wohl aber nur eine Frage der Zeit bzw. meiner Geduld).


    Als auswählbare Deinterlacer stehen im wsinpex-XBMC aktuell zur Verfügung: De-Interlace (=CPU macht Yadif), Vaapi-BOB, BOB und Auto. Ich habe die ersten beiden Modi mal getestet. Während bei Vaapi-BOB wie von fritsch beschrieben grüne Artefakte auftreten bei manchen Medien (bisher aber nicht bei meinen TS-Recordings und Live-TV), hat der Yadif-Modus bisher keine Bildfehler gezeigt. Die Bildqualität wirkt im Kurztest beider Modi generell nicht schlecht, wobei natürlich Yadif das bessere Bild liefern muss.


    Nun zum Stromverbrauch:


    EDIT: Ich habe für dieses Posting vergessen, über Powertop alle "bad"s in "good"s umzustellen. Somit geht das System kaum in den Package State C3. Mit aktivem C3 kann man wahrscheinlich von allen gemessenen Zahlen nochmal 1-2 Watt abziehen. (Außerdem erfolgte diese Messung, bevor ich den Netzwerktreiber augetauscht habe, was den Package State C6 ermöglicht. Ich muss die Messungen nochmal neu machen.)


    XBMC über ff-h264-vaapi. Obwohl ich wenig Erfahrung habe bisher mit vaapi, will ich mal meine ersten Messungen durchgeben. Messungen bedeutet hier: Man schielt mal ab und zu auf das Gerät. Der Stromverbrauch zwischen Yadif und Vaapi-BOB unterscheidet sich in meiner Wahrnehmung nicht so stark. Yadif gönnt sich bei mir vielleicht zwei Watt mehr. Der Witz ist, dass sich der Stromverbrauch des Systems ohne Nvidia-Karte GT630 nicht eklatant vom Stromverbrauch mit Nvidia-Karte unterscheidet:


    Während bei der Wiedergabe einer 1080i-Aufzeichnung mit Nvidia-VDPAU und softhddevice der Verbrauch immer bedächtig zwischen 28 und 32 Watt schwankte (siehe Eingangsposting), ist der Verbrauch bei VAAPI (ohne Nvidia-Hardware) zwischen 26 Watt und 34 Watt angesiedelt und springt viel schneller auf und ab.


    Ist XBMC abgeschaltet, geht der Stromverbrauch runter auf 23/24 Watt bei laufendem X-Server+Openbox+VDR-Core ohne sichtbare Applikationen. Hier muss ich nochmal einen Vergleichswert besorgen mit gesteckter Nvidia-Karte.


    Zwischenfazit


    Package C-State C6 habe ich also immer noch nicht erreicht, aber immerhin habe ich VAAPI halbwegs am Laufen. Und eine gesteckte Nvidia GT630 GK208 ist nicht unbedingt ein Stromfresser während der Video-Wiedergabe. VAAPI verbraucht auch nicht viel weniger in XBMC.


    Package C-State C6 kann ich evtl. nur bei ausgeschaltetem Bildschirm erreichen, also wäre dieser Zustand wahrscheinlich eh nur dann zu erreichen, wenn das System gar nichts Richtung Video-Abspielen zu tun hat.


    Alle Angaben ohne Gewähr.


    Gruß
    hepi

  • So, nun kommt Schrödingers Katze ins Spiel:


    Ich habe die von Powertop vorgeschlagenen Sparmaßnahmen in ein Shell-Skript gepackt, welches beim Booten aufgerufen wird, so dass dann auch automatisch gleich Package State C3 auch aktiv werden kann. Wenn ich das System ohne angeschlossenes Display boote (also ohne HDMI- oder DVI-Kabel dran), dann per SSH prüfe, ob Powertop mir aktiven C3 zeigt, und danach SSH beende und das Netzwerkkabel ziehe, geht der Verbrauch von 21/22 Watt auf 14/15 Watt runter.


    Ich nehme an, dass nun Package State C6 erreicht ist, kann es aber so nicht prüfen, solange kein Netzwerkkabel angeschlossen ist. Ich muss wohl Powertop dauerhaft protokollieren lassen.


    Wie wäre es mit einem 15-Watt-VDR ohne Netzwerkanbindung, ohne DVB-Karten und ohne grafische Ausgabe? :D


    Die Hardware im System ist derzeit: Mainboard+CPU+RAM, SSD, Netzteil, ein optisches Laufwerk.
    Nicht drin ist: Nvidia-Karte, DVB-Karte.


    EDIT: Ja, Package State C6 ist so erreicht worden!


    Ich habe Powertop für 4 Minuten laufen lassen und den generierten HTML-Report mal hier angehängt: powertop_long.zip


    EDIT2: Ich habe ein bisschen recherchiert in Richtung Netzwerk-LAN-Treiber r8169 und Haswell C6-State. Erfreulicherweise habe ich diesen Bug-Report gefunden: https://bugzilla.kernel.org/show_bug.cgi?id=72211


    EDIT3: Das Installieren vom DKMS-Paket r168-dkms soll sowohl das C6-Problem als auch ein WOL-Problem lösen: http://xdev.me/article/Ubuntu,_r8169_driver_and_WOL


    Das bedeutet, ich habe wieder was zum Testen...


    Gruß
    hepi

  • Neuigkeiten:


    1) Ich habe den Stromverbrauch senken können über Austausch des Netzwerk-Treibers: Installation von r8168-dmks setzt den Kerneltreiber r8169 außer Gefecht, der buggy sein soll. Paket ist bei Ubuntu dabei, aber ich habe es mir als Sourcepaket von debian sid geholt, weil dort die Versionsnummer höher ist. Damit soll nun auch WOL gehen (ungetestet). Der Rechner hat nun mit diesem Treiber die Chance, den Package State C6 zu nutzen. Dadurch gibt es ein kleines Watt-Rodeo auf meinem Messgerät. Auch wenn die Wattzahlen meist knapp unter 30 Watt sind, kann man auch mal 10 oder 12 Watt sehen auf dem Messgerät.


    2) Ich habe softhddevice mit va-api-glx am Laufen. Habe die Source aus yavdr/unstable-vdr neu gebaut nach Änderung des Makefiles. Bildqualität ist nicht sooo pralle (XBMC mit VAAPI ist besser, siehe oben). Aber sicherlich kann ich das lösen, wenn ich mich in softhddevice mehr einarbeite. Stromverbrauch dank Package State C6 dann meist deutlich unter 30 Watt.


    Es ist aber immer noch keine DVB-Karte eingebaut.


    Mal sehen, was noch so geht.


    Viele Grüße
    hepi

  • Das mit dem C6 und Bildschirm aus habe ich anders in Erinnerung. C6 geht wohl auch mit aktiven Bildschirm, nur der C7 greift erst wenn Bildschirm in Standby geht.
    Den C7 unterstützt die CPU aber wohl eh nicht, erst ab i3 sollte der da sein.

  • So, nun wollte ich noch mal zusammenfassen, welche grub-Parameter ich in den letzten Tagen gesetzt habe in GRUB_CMDLINE_LINUX_DEFAULT:


    Für die interne Intel-Grafik (nicht sicher, ob es wirklich was bringt):

    Code
    i915.i915_enable_rc6=1 (ist seit Ubuntu 12.04 per Default an, also bringt diese Zeile nix)
    i915.i915_enable_fbc=1 
    i915.lvds_downclock=1 
    drm.vblankoffdelay=1


    Die i915-Paramter sind hier erklärt:
    http://www.phoronix.com/scan.php?page=article&item=intel_i915_power
    https://wiki.ubuntu.com/Kernel…agement/PowerSavingTweaks
    https://wiki.archlinux.org/index.php/Intel_Graphics


    Die i915-Parameter können auch in /etc/modprobe.d/i915.conf abgelegt werden, dann ist man unabhängig von Grub.


    Ansonsten wichtig:


    Code
    pcie_aspm=force
    intel_pstate=enable


    Eben habe ich den letztgenannten Intel-P-State-Treiber aktiviert und den Governor auf "powersave" gesetzt. Wie das geht, ist hier sehr schön erklärt:
    http://www.webupd8.org/2014/04…top-from-overheating.html


    Was der P-State-Driver bringt, muss ich erstmal herausfinden.


    Viele Grüße
    hepi

  • Stromverbrauch bei nahezu Voll-Bestückung des Gehäuses + Nvidia-VDPAU:


    Ich habe Nvidia-Karte und DVB-S2-Karte wieder eingebaut und habe meinen RAM-Riegel undervoltet auf 1,35 Volt.
    Im Gehäuse ist zusätzlich ein optisches Laufwerk (Blu-Ray, leer, inaktiv) und ein Gehäuselüfter 80mm, gerichtet auf die PCIe-Karten.
    DVB-S2-Karte hat keine Kabel dran. (Immer noch nicht im Wohnzimmer angekommen.)
    Es fehlt aber noch eine Medien-HDD. Momentan ist nur SSD drin.


    Nvdida-VDPAU ist aktiv mit temporal_spatal


    Stromverbrauch:


    softhddevice attached, Anzeige von TV in 1080i: ca. 35 Watt (min: 15 Watt, max 40 Watt)
    softhddevice attached, Anzeige von TV in 720p: ca. 32 Watt
    softhddevice attached, Anzeige von TV in 576i: ca. 31 Watt
    softhddevice detached: ca. 30 Watt (min: 11 Watt, max: 38 Watt) [wären Nvidia-GPU und DVB-S2-Karte nicht im Gehäuse, wären wir hier bei 20 Watt]
    BluRay-Playback über XBMC vom optischen Laufwerk: ca. 40 Watt (min: 21 Watt, max: 45 Watt)


    Sobald eine PCIe-Karte eingesteckt ist, wird Package State C6 nicht mehr erreicht.

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