/dev/input/ir: Datei oder Verzeichnis nicht gefunden

  • Ich werde wahnsinnig. Gestern hat der vdr genau _so_ getan, wie er sollte. Einzig den hardlinkcutter habe ich vermsst, aber als Projekt für heute offen gelassen.


    Heute: Ich schalte das Ding ein, es begrüsst mich mit "Datei/Verzeichnis nicht gefunden: /dev/input/ir". Toll - und stürzt sich von der Teppichkante.


    Zitat

    Jan 11 10:19:29 vdr3 vdr: [2570] ERROR: /dev/input/ir: Datei oder Verzeichnis nicht gefunden
    Jan 11 10:19:31 vdr3 vdr: [2570] remote: fatal error - unable to open input device


    Wenn ich meine Aktionen noch mal Revue passieren lasse: Das letzte, was ich gestern getan habe, war über das Webfrontend die Einstellung "Lirc support" (enable) und "yaUsbIr (custom lircd.conf)" angetackert und gespeichert zu haben. Ja, ich habe gelesen, dass es Dateien überschreibt (in essence die hardware.conf und lircd.conf). Das habe ich aber vorher schon hunderte Male gemacht, es hat den vdr irgendwie nie gekümmert, denn er hat immer die Fernbedienung automatisch gefunden. Deswegen bin ich davon ausgegangen, dass Lirc support on und yaUsbIr (custom lircd.conf) die richtige Einstellung wäre. Meine Idee die hardware.conf und lircd.conf des alten vdr zu übernehmen, habe ich deswegen ja überhaupt nicht verfolgt; die Konfigurationsdateien zuletzt waren die originalen, die das Setup installiert hatte. Dann fuhr ich die Kiste runter mit poweroff über ssh - da hing er irgendwie und wurde ca. einmal Zähneputzen später unsanft ausgeschaltet (die Dateisysteme waren aber clear lt. fsck).


    Jetzt habe ich doch noch einmal die hardware.conf und lircd.conf vom alten vdr übernommen und finde zumindest im syslog die Ausgaben der lirc-Module:


    Zitat

    [ 3.794253] lirc_dev: IR Remote Control driver registered, major 249
    [ 4.180027] lirc_imon: module is from the staging directory, the quality is unknown, you have been warned.
    [ 4.180254] lirc_imon: Driver for SoundGraph iMON MultiMedia IR/Display, v0.8
    [ 4.180371] usbcore: registered new interface driver lirc_imon
    [ 4.269312] input: eventlircd as /devices/virtual/input/input12
    [ 5.217505] input: lircd as /devices/virtual/input/input15


    Allerdings gibt es kein /dev/lirc0 (nur ein /dev/lircd).


    Zitat

    root@vdr3:/usr/share# uname -a
    Linux vdr3 3.2.0-74-generic #109-Ubuntu SMP Tue Dec 9 16:45:49 UTC 2014 x86_64 x86_64 x86_64 GNU/Linux


    Zitat

    root@vdr3:/usr/share# lsmod | grep lirc
    lirc_imon 18156 0
    ir_lirc_codec 12859 0
    lirc_dev 19204 2 lirc_imon,ir_lirc_codec
    rc_core 26412 10 ir_lirc_codec,ir_mce_kbd_decoder,ir_sony_decoder,ir_jvc_decoder,ir_rc6_decoder,ir_rc5_decoder,rc_imon_pad,ir_nec_decoder,imon


    Ich bin absolut buzzled, lief es doch gestern und die ganzen Tage, quasi out-of-the-box.


    Was mache ich falsch?


    Zusatzfrage: Wo kann ich vdr plugins temporär blacklisten, damit sie der vdr beim Start nicht verwendet?

  • hm, in /var/log/syslog finde ich:

  • Was mache ich falsch?

    Du ignorierst alles, was in der Doku steht: http://www.yavdr.org/documentation/0.5/de/ch02s03.html
    Was für einen Empfänger willst du denn jetzt überhaupt konfigurieren?
    Soweit ich das sehen kann, hast du einen iMon-Empfänger, der läuft über die rc-core Treiber des Kernels und es gibt bereits eine vorkonfigurierte Keytable dafür in yaVDR, so dass das Ding eigentlich OOTB laufen sollte. Was für einen Typ du genau hast, siehst du so:

    Code
    sudo ir-keytable


    Falls du einen Empfänger hast, für den die keytable imon_pad geladen wird, du aber eine RC-6 MCE Fernbedienung nutzen willst, dann musst du halt die /etc/rc_maps.cfg entsprechend anpassen. Und wenn dir die Belegung der einzelnen Tasten nicht gefällt, gehst du so wie in der Doku beschrieben vor.

    Das letzte, was ich gestern getan habe, war über das Webfrontend die Einstellung "Lirc support" (enable) und "yaUsbIr (custom lircd.conf)" angetackert und gespeichert zu haben. Ja, ich habe gelesen, dass es Dateien überschreibt (in essence die hardware.conf und lircd.conf). Das habe ich aber vorher schon hunderte Male gemacht, es hat den vdr irgendwie nie gekümmert, denn er hat immer die Fernbedienung automatisch gefunden. Deswegen bin ich davon ausgegangen, dass Lirc support on und yaUsbIr (custom lircd.conf) die richtige Einstellung wäre.

    Lirc und die Konfiguration für den yaUsbIr aktiviert man nur, wenn man auch so einen Empfänger hat. Und dann genügt es die eigene lircd.conf an die passende Stelle zu kopieren, die hardware.conf wird automatisch passend erstellt.


    Code
    Jan 11 10:19:29 vdr3 vdr: [2570] ERROR: /dev/input/ir: Datei oder Verzeichnis nicht gefunden
    Jan 11 10:19:31 vdr3 vdr: [2570] remote: fatal error - unable to open input device

    Diese Fehlermeldung stammt vermutlich vom remote-Plugin, das versucht auf ein Input-Device zuzugreifen, das unter diesem Pfad nicht existiert. Wenn du das unbeding benutzen willst (macht halt die Bedienung von XBMC mit der gleichen Fernbedienung unmöglich, weil es sich exklusiven Zugriff auf ein Eingabegerät verschafft), dann konfiguriere es wenigstens anstatt es einfach auf Verdacht zu installieren.


    Zusatzfrage: Wo kann ich vdr plugins temporär blacklisten, damit sie der vdr beim Start nicht verwendet?

    So wie in der Dokumentation für das VDR-Paket in /usr/share/doc/vdr/README.Debian.gz beschrieben ist durch Einträge in der /etc/vdr/plugins/order.conf oder im Webfrontend.

    yaVDR-Dokumentation (Ceterum censeo enchiridia esse lectitanda.)

  • Hallo,
    vielen Dank für die Antwort.

    Zitat

    Du ignorierst alles, was in der Doku steht: http://www.yavdr.org/documentation/0.5/de/ch02s03.html

    alles neu macht der Mai. Ich komme noch von gentoo, habe mit homebrew rumgemacht, auf yavdr-0.3 meinen lirc hingebogen und bin jetzt auf die Fresse gefallen. Die Doku hatte ich selbst schon ausgebuddelt (mea culpa fürs Fragen) und einfach neu installiert.
    Möglicherweise kann man ein Linux ja auch als Wohnung betrachten, wo man einfach mal umräumen muss, damit man sich selbst darin wohlfühlt. Mir dagegen haben sowohl die funktionalen Möbel statt des neuen Designerkäses gefallen wie auch ihre Position.
    Übrigens sieht das so manche Software genauso ;) Es bleibt dabei - und das stellt meiner Meinung nach den Sinn solcher Rundumsorglosprojekte wie yavdr infrage: Linux ist nicht für jedermann. Out-of-the-box läuft es hervorragend, aber wehe, wehe, wenn ich auf das Ende sehe.


    Zitat

    remote-Plugin,. [...] dann konfiguriere es wenigstens anstatt es einfach auf Verdacht zu installieren.

    ich habe es nicht installiert. Ich weiß, was ich installiert habe. Es war plötzlich da.


    Vielen Dank nochmal. An der Stelle noch einmal meine absolute Enttäuschung, dass für irgendwas/irgendein vermeintlicher Nutzen die hardlinkcutter-Funktionalität geopfert worden ist (unabhängig von yavdr).
    Ich kann nur mutmaßen, dass die Entscheider sich den Nutzen der Funktion nie richtig angesehen haben. . Wie man die Funktion _ohne_ hardlinkcutter auch nur im Ansatz als "benutzt es!" anbieten kann entzieht sich meinem Verstädnis; alleine für den ZDF HD-James Bond über GigE hat die Kiste fast 4min gerödelt (was auch für keine besondere Effizienz spricht). In der Zeit war extrecmenu nicht benutzbar (zäh wie Schuhsohle). Ohne extrecmenu könnte man quasi gar nicht weiter arbeiten. Der hardlinkcutter hat mir den Saft in 2s geschnitten. Das zäheste war da die Bedienung über die Remote Control. :(

    2 Mal editiert, zuletzt von cduerr ()

  • Bau den hardlinkcutter doch wieder ein oder benutze zum Schneiden eine andere, ältere Version.
    Die Schnittfunktion des vdr ist entscheidend verbessert worden, indem die Zeitstempel innerhalb des Streams nun korrekt und fortlaufend sind. Damit ist eine Verarbeitung in Folgeprogrammen, beim Streamen usw. wesentlich angenehmer.


    Und allein Klaus hat diese Entscheidung getroffen, denn er ist der Maintainer des vdr.


    Deine Äußerung über Leute, die im Linuxumfeld Entscheidungen treffen, die dir nicht gefallen, lässt sich leicht missverstehen. Evtl. solltest du über deine Wortwahl nachdenken.


    Auf der anderen Seite kannst du dir problemlos ein Plugin schreiben, dass die Aufnahmen genau so schneidet, wie du es gerne haben willst. Also nicht beschweren, sondern machen.


    Lars.

  • ich finde nicht, dass da was missverständlich ist (ich habs dennoch etwas überarbeitet). Es läuft gut, ich finde Klaus und Eure Arbeit toll, aber in Endanwendersicht, ohne "selbst machen zu können", muss ich in der Sache hart bleiben: Wie man eine Funktion, die 4min braucht, besser finden können kann, als die Implementierung, die nur 2s braucht für dasselbe, erschließt sich mir nicht.


    Die Diskrepanz ist so augenfällig, dass ich mir nur vorstellen kann, dass die Entscheidung getroffen wurde, weil man gar nicht weiß, wie gut sie ist. Aus Endanwendersicht hatte ich auch übrigens nie ein Problem mit Zeitstempeln. Und kann mir das auch nicht vorstellen, wo die Zeitstempel wichtig wären sollten - Du sprichst es schon ganz richtig an, das ist ein Strom, da ist MPEG/DVB drin, d.h. PCR, Packet-Header usw. und last but lnnot least sind die Dateien fortlaufend nummeriert.


    Gnampf, Tapatalk... Ich versuch es trotzdem noch: die ältere Installation, die ich noch gebackupt hatte, hatte ja einen vdr 1.7.27 oder so drin, mit hardlinkcutter. Leider entschied sich das Ding, ohne dass ich was gemacht hätte, nach dem Restore auf die neue Hardware, die Fernbedienungsfunktionalität nicht mehr über lirc, sondern über den Kernel abzufrühstücken. Und lirc habe ich nicht auf devinput umgebogen bekommen (das war der bessere Part des gestrigen Tages, woher u.a. auch mein "Linux ist nicht für jeden" und die Wohnzimmermetapher herkommt. Den neuen Kernel musste ich aber verwenden, weil ich die Grafikkarte nicht anders unterstützt bekam. Kurzum, ich habe das gegen Mitternacht alles sein gelassen und erst mal vom harclinkcutter losgelassen und yavdr 0.5 genossen. Damit geht der vdr wenigstens. Nachvollziehen kann ich es dennoch nicht.

    Einmal editiert, zuletzt von cduerr ()

  • ich finde nicht, dass da was missverständlich ist (ich habs dennoch etwas überarbeitet). Es läuft gut, ich finde Klaus und Eure Arbeit toll, aber in Endanwendersicht, ohne "selbst machen zu können", muss ich in der Sache hart bleiben: Wie man eine Funktion, die 4min braucht, besser finden können kann, als die Implementierung, die nur 2s braucht für dasselbe, erschließt sich mir nicht.


    Die Diskrepanz ist so augenfällig, dass ich mir nur vorstellen kann, dass die Entscheidung getroffen wurde, weil man gar nicht weiß, wie gut sie ist. Aus Endanwendersicht hatte ich auch übrigens nie ein Problem mit Zeitstempeln. Und kann mir das auch nicht vorstellen, wo die Zeitstempel wichtig wären sollten - Du sprichst es schon ganz richtig an, das ist ein Strom, da ist MPEG/DVB drin, d.h. PCR, Packet-Header usw. und last but lnnot least sind die Dateien fortlaufend nummeriert.


    Das mag richtig sein, wenn man nur mit dem VDR abspielt. Der eine oder andere möchte aber auch gerne mal eine Aufnahme auf einem anderen Gerät abspielen. Hier sind defekte Zeitstempel nicht immer unproblematisch.

  • gut - das Problem habe ich nicht, weil bei mir immer alles in ein mkv kommt.


    Außerdem fällt mir noch ein, dass die erste und letzte Datei bevorzugt gecuttet würden - da ergibt sich logisch zwangsläufig ein Zeitunterschied, wenn man denn die Aufnahme möglichst einfach verwalten möchte.


    Es ist nicht einfach..

  • Dein Missverständnis ist, dass das Schnittergebnis hinterher bei beiden Varianten gleich ist, dem ist aber nicht so. Gerade das, was du da mit PCR usw. ansprichst, wird an einer Schnittstelle und danach korrigiert, so dass das Schnittergebnis ohne Werbepausen wie eine durchgängige Aufnahme erscheint. Auch beim Umwandeln in ein mkv haben die Tools dann weniger Probleme mit der Synchronisierung von Bild und Ton nach einem Schnitt.
    Wenn du nur vorne und hinten etwas wegschneidest, hat der neue Schnitt kaum einen Einfluss auf das Ergebnis, da sie erst dann zum Tragen kommt, wenn man in der Mitte etwas wegschneidet.


    Du kannst mit dem normalen, installierten vdr in Ruhe die Schnittmarken setzen und dann mit einem parallel installierten vdr, z.B. in /usr/local/bin den Schnitt auf der Kommandozeile anstoßen. Alternativ lässt sich auch ein reccmd-Script erstellen, dass den zweiten vdr mit den passenden Parametern aufruft und die ausgewählte Aufnahme schneidet. Dann kannst du das auch aus dem OSD aufrufen.


    Lars

  • danke, das klingt doch super. Vorausgesetzt, ich kann dem /usr/local/bin/vdr seine setup.conf mitgeben. Ginge das?

  • Natürlich, schau dir mal mit "vdr --help" an, was der so alles an Optionen hat...


    Manpage, Handbuch usw. einfach mal lesen, da steht ungeheuer viel drin.


    Lars.

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